Sound Image, 27/06/2011
Winther-Storm: Patchwork Rezensionen
Norwegischer Gitarrist – wer fällt einem dazu ein? Sicher erst mal der gute alte Terje Rypdal und der hat die 60 schon satt überschritten. Darf es vielleicht etwas jünger sein? Wir hätten da Håkon Storm im Angebot, Baujahr 1967 und zusammen mit Bassist Thomas Winther Andersen das Führungsduo der Formation Winther-Storm. Der Rest der Truppe rekrutiert sich aus dem Argentinier Natalio Sued (Saxophon) und dem niederländischen Drummer Mark Coehoorn. Derzeitige Residenz:
Amsterdam. Offensichtlich ein gutes Pflaster, um knackigen NuJazz unter die Leute zu bringen. Eine mild-harmonische Scheibe ist „Patchwork” allerdings nicht unbedingt, dazu spielt Storm zu vertrackt und Sued bläst sein Horn zu extravagant. Überhaupt scheint dieses Album eher eine Reminiszenz an vergangene Jazzzeiten zu sein, ohne dabei allerdings in Sehnsuchtsanwandlungen zu ersticken. Vielmehr wird versucht, die spannensten Momente der Musikgeschichte zwischen Hardbop, Experiment und NeoJazz mit Ausflüge in Rock und Klassik zu verbinden.
Ergebnis: ein wechselvolles, interessantes Album mit überraschenden Kombinationsergebnissen.